Regionen
Der Bundesstaat Oregon setzt sich aus 36 Counties zusammen, die wiederum in verschiedene Regionen unterteilt werden können. Für die meisten Oregonians gibt es die hier folgenden acht Regionen, wobei die Grenzen nicht immer exakt entlang der Counties verlaufen und die Namen zur allgemeinen Orientierung dienen. Erfahrt hier mehr über die einzelnen Regionen Oregons.
Geographie
In keinem anderen Feld greift die Aussage über die Vielfältigkeit Oregons besser als mit Blick auf die Geografie. Kaum ein anderer Bundesstaat kann mit Oregons Diversität an Wäldern und Küsten, Seen und Flüssen, Feldern und Wüsten, Bergen und Vulkanen mithalten. Mit dem Auto von der Küste kommend kann man in nur 5 Stunden bis nach Bend in Central Oregon alles davon erleben. Der Crater Lake in Southern Oregon ist der tiefste See der Vereinigten Staaten und Mount Hood mit 3429m (11249 feet) der höchste Berg Oregons. Als Europäerin kenne ich hohe Berge vor allem in Bergkettenform, wie sie sich in den Alpen oder den Pyrenäen finden. Entsprechend fasziniert war ich von den Kaskaden-Vulkanen Mount Hood, Mount Jefferson und den Three Sisters, die wie magische Zuckerberge auch im Hochsommer mit weißen Spitzen aus der flacheren Wüstenlandschaft hervorstechen. Bei gutem Wetter kann man bei Start und Landung in Portland nicht nur diese Vulkane in Oregon, sondern auch Mount Adams, Mount St. Helens und Mount Rainer in Washington aus dem Flugzeug sehen.
Kriegerische Auseinandersetzungen mit den indigenen Völkern Oregons
Wie in vielen Regionen entlang des Oregon Trails kam es zwischen den Einheimischen und den neuen Siedlern vermehrt zu Unstimmigkeiten. Die prominentesten Auseinandersetzungen in Oregon spielten sich 1872/73 und 1877 ab.
Der Modoc Krieg 1872/73
1864 hatten Anführer der Stämme der Klamaths, Modocs und nördlichen Paiute einem Vertrag mit der Union zugestimmt, der ihre Umsiedlung in ein Reservat östlich der Kaskaden vorsah. Doch nur etwa die Hälfte der Modocs waren tatsächlich willens, ihre Heimat am Lost River (südlich vom heutigen Klamath Falls an der Grenze zu Kalifornien) aufzugeben. Die Modocs unter ihrem Anführer Kientpoos, auch bekannt als Captain Jack, griffen die US Truppen mehrfach an, ehe sie in einer finalen Auseinandersetzung 1873 gefangen und hingerichtet wurden. Die verbliebenen etwa 150 Stammesangehörigen der Modoc wurden weiter in Richtung Nordosten in das heutige Oklahoma umgesiedelt.
Die Auseinandersetzungen mit den Modoc war eine der teuersten für die US Armee zu dieser Zeit, da die Versorgung mit Soldaten und Lieferungen über die schlecht präparierten Wege insbesondere im Winter sehr aufwendig war und sich über längere Zeit zog. So konnten die zahlenmäßig meist unterlegenen Modocs den US Truppen immer wieder großen Schaden zufügen, ehe der Konflikt im Sommer 1873 sein Ende fand.
Der Nez-Percé-Krieg
Wie auch den Modoc und den Klamath hatten die Amerikaner den Nez-Percé 1855 vertraglich ein großes Reservatsgebiet in ihrem traditionellen Stammesgebiet zugesprochen. Zu Konflikten mit den Nez-Percé kam es erst 1863, als die Amerikaner dieses Gebiet auf ein Zehntel der ursprünglich vereinbarten Größe reduzieren wollten. Höchstwahrscheinlich war Gold in diesem Gebiet gefunden worden, das die Amerikaner für sich beanspruchten. Die Unterzeichnung des neuen Gebietsvertrags erfolgte nur von einem Teil der Stammeshäuptlinge der Nez-Percé. Die Gruppe um Häuptling Old Joseph weigerte sich in den darauffolgenden Jahren das Wallowa-Tal in Oregon zu verlassen. 1877 entschieden sich die Amerikaner militärisch gegen die Widersacher vorzugehen. Nach einigen kriegerischen Auseinandersetzungen flohen die Nez-Percé über Idaho und Montana in Richtung Kanada, wo sie 30km vor ihrem Ziel von den US Truppen eingeholt und gestoppt wurden.
Die verbliebenen Stammesangehörigen wurden zunächst nach Kansas, 1879 ebenfalls ins Indianer-Territorium (Oklahoma) gebracht, wo die meisten von ihnen starben. Der taktische Anführer Chief Joseph (Sohn von Old Joseph) versuchte auch nach der Kapitulation die Rückkehr seiner Leute in die ehemalige Heimat zu erreichen. Er wurde zu einer aktiven politischen Figur, die sich für die Interessen der Nez-Percé sogar in Washington vor Ministern und Kongressabgeordneten einsetze. Chief Joseph wurde interessanter Weise auch von den Amerikanern als sehr positiv bewertet, obgleich festgestellte wurde, dass er nicht der wichtigste militärische Anführer der Nez-Percé gewesen war. Die Chief Joseph Scenic Byway zum Dead Indian Summit von Montana nach Wyoming erinnert bis heute an einen der bekanntesten Native American seiner Zeit.
Oregons Schienennetzwerk
Der Ausbau des Schienennetzwerks trug zum wirtschaftlichen Wachstum der Holzindustrie und dem Getreideanbau in Oregon bei. Die schneller wachsenden Städte wurden immer populärer und mehr und mehr Menschen zogen nach Oregon. Mit der Einführung der transkontinentalen Eisenbahn begann auch in Oregon die Industrialisierung.
Oregon im Amerikanischen Bürgerkrieg
Während des Amerikanischen Bürgerkriegs wurden ab 1861 US-Truppen für die Kämpfe im Osten aus Oregon und Washington abgezogen. 1862 wurde die erste Oregon-Kavallerie aufgestellt, die bis 1865 diente. Da es ab 1864 vermehrt zu Auseinandersetzungen mit verschiedenen indigenen Stämmen kam, wurde Oregons erstes freiwilliges Infanterie Regiment gegründet, um Reiserouten, Reservate und Migranten zu schützen.
Oregon im 20. Jahrhundert
Das 20. Jahrhundert Oregons war von der zunehmenden Industrialisierung der Region und den landesweiten Konjunkturen und Rezessionen geprägt. Stark polarisierte Konflikte hatten in Oregon schon ihren Anfang in den Auseinandersetzungen zwischen Indigenen und Pelztierfängern. Konkurrierende gesellschaftliche Gruppen standen und stehen sich bis heute in Oregon oft gegenüber – ärmere ländliche Gegenden vs. vermögende Städte, Umweltschützer vs. Holzfäller, Konservative vs. Progressive.
Take the wings of morning, pierce the Barcan wilderness,
Or lose thyself in the continuous woods
Where rolls the Oregon, and hears no sound,
Save his own dashings
~ Thanatopsis, William Cullen Bryant, 1811 ~